0. Überblick
1.Einordnung 2.Zahlen 3.Aussehen 4.Verbreitung 5.Ernährung 6.Feinde 7.Fortpflanzung 8.Verhalten 9.Sinne 10.Besonderheiten
1. Einordnung
Klasse: Vögel
Ordnung: Falkenartige
Familie: Falkenartige
Gattung: Falken
Art: Turmfalke
Verwandtschaft: Falken sind Papageienvögel und nicht wie bisher angenommen Greifvögel, dies ergab eine groß angelegte Vogelgenanalyse.
2. Zahlen
Länge: 34,5 cm (Männchen) 36 cm (Weibchen)
Spannweite: 75 cm (Männchen) 76 cm (Weibchen)
Gewicht: Männchen: 200 g, Weibchen: 220 g
Unterschied Weibchen Männchen: Weibchen sind ein klein wenig größer.
Eigröße: 38mm x 31 mm
Eigewicht: 21 g
Sterblichkeit Jungtiere: 50% Prozent Wahrscheinlichkeit das erste Lebensjahr zu überleben (Sterberate vor allem im Januar und Februar hoch da Nahrung knapp ist)
Geschwindigkeit: bis 70 km/h
Lebenserwartung: bis 15 Jahre
Bestand Deutschland: 60.000 Brutpaare (Vogelschutzbericht 2019)
Bestandstrend Deutschland: stabil
Bestand Österreich: 7.500 Brutpaare
Bestand Schweiz: 4.000 Brutpaare
Bestand Weltweit: 5.000.000 Tiere
3. Aussehen
Starker Unterschied zwischen Männchen und Weibchen
Unterschiede Männchen/Weibchen:
Kopf grau/rotbraun
Rücken rotbraun ohne Querbänderung/rotbraun mit Querbänderung
Rücken mit schwarze Flecken/ohne schwarze Flecken
Schwanzfedern hellgrau/braun mit Querstreifen
Unterseite hell cremefarben/dunkel cremefarben
Unterseite leichte Fleckung/starke Fleckung
Gleich bei Männchen und Weibchen:
Schwanz schwarze Endbinde
Füße sind gelb
Schnabel ist dunkelgrau, kurz und gebogen
4. Verbreitung
Verbreitung: in Europa, Asien und Afrika
In Deutschland Stand- oder Strichvogel
(in nördlichen Breiten Zugvogel)
Lebensraum: „Kulturfolger“, in Siedlungen, in Deutschland im Flachland unter 600 Meter, für Jagd freie Flächen notwendig (maximal 5 km zum Brutplatz)
Beobachtung in Deutschland: ganzjährig
Gefährdung in Deutschland: Ungefährdet (Rote Liste Brutvögel Deutschlands 2016)
5. Ernährung
Nahrung:
Wenn verfügbar:
offenes Kulturland: Wühlmäuse, Echte Mäuse
in Städten: kleine Singvögel, meist der Spatz
Andernfalls:
Insekten und Wirbellose
Jungvögel ernähren sich zuerst von Insekten und Wirbellose bis sie die notwendige Jagderfahrung haben
Typ: Tierfresser, hauptsächlich Kleinsäuger und Vögel, aber auch Insekten und Wirbellose
Ort: Erbeutung am Boden
Jagdmethode: Ansitzjagd und Rüttelflug, selten Luftjagd
Nahrungsmenge: etwa 50 g pro Tag
6. Feinde
Steinmarder, Habicht, Wanderfalke, Krähe, Uhu
7. Fortpflanzung
Geschlechtsreife: nach dem 1. Lebensjahr
Partnersuche: monogam
Paarungszeit: März, April
Paarungsritual: Balzflüge: Männchen mit ruckartigen Flügelschlägen, dann halbe Drehung um Längsachse und schneller Gleitflug nach unten. Bei Paarbildung erfolgt Nestauswahl und Beuteübergabe an das Weibchen.
Paarungsakt: Das Männchen steigt auf das sich duckende Weibchen.
Brutzeit: 27-29 Tage; April, Mai (Weibchen brütet überwiegend alleine und Männchen versorgt Weibchen mit Futter)
Geburtstermin: Mai
Nestlingsdauer: 33 Tage, werden 14 Tage gehudert
Bruten: 1 Jahresbrut
Nest: Falls möglich Felsbrüter in Spalten und Höhlen, ansonsten Nutzung von verlassenen Krähennestern. In Siedlungen Nutzung von Nischen oder Mauerlöchern ganz oben im Gebäude beispielweise im Kirchturm oder auch in hohen Brücken.
Gelegegröße: 3-6 Eier, gelb braun gefleckt
Jungtiermuttertrennung: etwa 30 Tage nachdem sie das Nest verlassen haben, also im Juli/August
Neurevierentfernung: manchmal mehr als 100 km
8. Verhalten
Sozialstruktur: Außerhalb Brutzeit ist der Turmfalke Einzelgänger
Aktivzeit: Tagaktiv
Rüttelflug: Bleibt in 10-20 m Höhe in der Luft stehen und sucht nach Beute, dann folgt der Sturzflug kurz vorm Boden bremsen und Zugriff.
Jagdreviergröße: etwa 2 km²
9. Sinne
Sehen: Sehr Gut
Hören: Nicht Gut
Riechen: Nicht gut
Sprache: Vögel kommunizieren nicht nur über Laute/Gesang, sondern auch über das Gefieder, durch Mimik und Gestik
10. Besonderheiten
1. Häufigster Falke in Mitteleuropa
2. Oft beim Rüttelflug/Standschwebeflug zu beobachten
3. In Deutschland Vogel des Jahres 2007
4. In Schweiz Vogel des Jahres 2008
5. Der Name Turmfalke wurde üblich weil er z.B. in Kirchtürmen nistet