0. Überblick
1.Einordnung 2.Zahlen 3.Aussehen 4.Verbreitung 5.Ernährung 6.Feinde 7.Fortpflanzung 8.Verhalten 9.Sinne 10.Besonderheiten 11.Steckbriefquellen 12.Copyright Bild 13.Autorinfo
1. Einordnung
Klasse: Säugetier
Ordnung: Raubtiere
Familie: Bären
Gattung: Eigentliche Bären
Art: Eisbär (Polarbär)
Verwandtschaft: Eng mit dem Braunbär verwandt.
Abstammung: vom sibirischen Braunbären vor etwa 250.000 Jahren
2. Zahlen
Länge:
Männchen: Standard bis 250 cm, mit Ausnahmen bis 340 cm
Weibchen: Standard bis 210 cm
Schwanzlänge: 7-13 cm (Stummelschwanz)
Schulterhöhe:
Männchen: bis 160 cm
Weibchen: bis 140 cm
Maximalhöhe: bis 400 cm auf den Hinterbeinen stehend
Gewicht: Standard 300-500 kg für das Männchen und 150-300 kg für das Weibchen, in Ausnahmefällen kann das Männchen ein Gewicht bis zu 1000 kg erreichen; Gewicht von Ernährungszustand stark abhängig, daher im Sommer deutlich leichter als zur Robbenjagdzeit im Winter
Unterschied Weibchen Männchen: Das Weibchen ist deutlich leichter und etwas kleiner als das Männchen
Neugeborenenlänge: 20-30 cm
Neugeborenengewicht: 400-900 g
Sterblichkeit Jungtiere: Nur 50% der Jungtiere überleben die ersten 5 Jahre
Landgeschwindigkeit: Sprints mit 40 km/h möglich
Lebenserwartung: bis 30 Jahre (im Durchschnitt 15-18 Jahre)
Territorien Größe: im Jahr von ca. 10.000 bis zu 600.000 km²
Bestand weltweit: 26.000 Tiere
3. Aussehen
Gelblich, weißes wasserabweisendes Fell. Schwarze Haut und darunter bis 10 cm dicke Fettschicht. Äußeren Fellhaare sind hohl. Langer Hals. Kleiner flacher Kopf. Kleine Augen. Ohrmuscheln gehen nach vorne und sind rund. Gebiss mit 42 Zähnen. Sohlengänger. Vorderbeine lang und kräftig. Vordertatzen mit Schwimmhäute versehen. Muskulöse Hinterbeine.
Alle vier Pfoten mit fünf nicht einziehbaren Krallen besetzt.
4. Verbreitung
Wo: Begrenzt auf die nördlichen Polarregionen, z.B. Spitzbergen, nördliches Eurasien, Alaska und Kanada auf arktischen Inseln, Südküste Hudson Bay und Nordküste Labrador Halbinsel,
Grönland und rund um den Nordpol. Sichtungen gibt es auch auf Neufundland und Island. Nördlichste Breite mit Eisbärbeobachtung auf 88° und südlichste im Osten Kanadas auf etwa 50°.
Lebensraum: an Küsten oder auf dem Meereis. Bevorzugt Gebiete wo das Eis durch Wind und Meeresströmung in Bewegung bleibt und somit aufgerissen wird, wodurch sich eisfreie Stellen bilden zur Robbenjagd. Wandernde Eisbären im Sommer vor Allem an den Südrändern des Treibeises, mit
Wintereinbruch wandern sie südwärts entlang der offenen Stellen. Im Sommer sind sie an der kanadischen Hudson Bay sogar gezwungen an Land zu gehen und sie müssen mit dem wenigen auskommen was ihnen die Tundra und Taiga bietet.
Gefährdung: Status gefährdet (IUCN 2015)
5. Ernährung
Nahrung:
Robben, Waale, Rentiere, Kleinsäuger (z.B. Lemminge), Vögel, Fische (z.B. Lachs), Beeren, Seetang, Seegras
Typ: Allesfresser, aber hauptsächlich Fleischfresser
Ort: Üblicherweise werden Robben an Atemlöchern erbeutet. Haut und Speck wird verzehrt, Rest bleibt meist liegen
Nahrungsmenge: Sie haben einen sehr großen Magen, weshalb sie sehr große Nahrungsmengen aufnehmen können, sie können aber auch wochen- teils monatelang hungern
6. Feinde
Keine (außer durch den Menschen durch Klimaerwärmung, Meeresverschmutzung,
Überfischung, Störung im Lebensraum, Jagd)
7. Fortpflanzung
Geschlechtsreife: mit 5-6 Jahren, Weibchen verlieren Fruchtbarkeit ab 20 Jahre
Partnersuche: polygam, das heißt ein Männchen kann sich mit mehreren Weibchen paaren
Paarungszeit: Dauert eine Woche je nach Breite im März, April, Mai oder Juni
Rivalenkämpfe: Teils heftige Kämpfe zwischen den Männchen
Paarungsakt: Weibchen bieten sich in den fruchtbaren Tagen an und schieben sich rückwärts unter ihn und dann kommt es zum Akt
Tragzeit: 8 Monate (wobei die Einnistung des Eis erst nach 6 Monaten im August oder September erfolgt, falls die Mutter genug wiegt, ansonsten wird die Trächtigkeit abgebrochen)
Geburtsort: ab einem Monat vor Geburt beziehen trächtige Weibchen Geburtshöhle und verlassen diese erst 3 Monate nach Geburt mit ihren Jungen-sie halten in der Höhle Winterruhe; Geburtshöhle hat etwa 3 m³ Volumen und ist ein steil nach oben gerichteter Tunnel
Geburtstermin: November, Dezember oder Januar
Nachwuchs: alle 3 Jahre, bei Verlust der Jungen jährlich
Wurfgröße: 1-4, Standard ist 2 mit 70% und 1 mit 25-30%
Jungtiermuttertrennung: werden 1,5-2,5 Jahre gesäugt bis es zur Trennung kommt
Säugen der Jungen: Erfolgt zur Mittagszeit bei Sonnenhöchststand
8. Verhalten
Sozialstruktur: Eisbären sind Einzelgänger, ausgenommen Mutter mit Jungtieren
Aktivzeit: Tagaktiv; 29% wandern und schwimmen, 5% jagen und fressen, 66% schlafen, ruhend oder lauernd
Klettern: Ja z.B. an Steilhängen bis 45°
Schwimmen: Sehr gut, etwa 5-10 km/h möglich, Tauchen bis 2 Minuten, Tauchtiefe selten mehr als 2 Meter
Wandern an Land: etwa 6 km/h möglich
Wanderverhalten: Es gibt insgesamt etwa 20 standorttreue Populationen als auch wandernde Eisbären
Extremwetter: Bei extremen Schneestürmen lassen sie sich einschneien und trotzen so dem Wetter.
Winterruhe: Eisbären halten keine Winterruhe, lediglich trächtige Weibchen halten Winterruhe von Oktober bis März in selbst angelegter Geburtshöhle
Überhitzung: Vor Allem im Sommer ist manchmal Abkühlung notwendig und sie legen sich auf den
Rücken in den Schnee oder auf das Eis oder springen ins Wasser
9. Sinne
Riechen: Sehr gut, Hauptsinn zum Finden von Robben über Distanzen von mehreren Kilometern
auch durch das Eis-vermutlich die beste Nase unter allen Säugetieren der Welt
Hören: Sehr gut
Sehen: Gut
10. Besonderheiten
1. Größtes an Land lebendes Raubtier der Erde
2. Besendetes Eisbärweichen legte in zwei Monaten 2487 km zurück und verlor dabei 22% an
Gewicht. Davon 687 km schwimmend in 9 Tagen und danach in etwa 50 Tagen 1800 km
schwimmend bzw. über Eisschollen laufend
3. Eisbären sehen den Menschen als Beutetier, z.B. tödlicher Angriff im August
2020 auf Spitzbergener Campingplatz
4. Wappentier Grönlands
5. 27.Februar ist Welteisbärentag
6. Eisbären und Braunbären können fruchtbare Nachkommen zeugen und es wird
vermutet das sich das durch die Klimaerwärmung nun häufiger passiert
7. Augen haben “Schneebrille”, die sogenannte Nickhaut die vor der starken
UV-Strahlung schützt
8. Steht am Ende der Nahrungskette und wird daher oft als “König der Arktis”
bezeichnet
9. Eisbären erleiden in Zoos meistens schwere Verhaltensstörungen da z.B. die Größe des
Eisbärgeheges ein Bruchteil dessen in der Natur ist
10. In Churchill gibt es ein Eisbärengefängnis
11. Steckbriefquellen
1. https://de.wikipedia.org (Wikimedia Foundation Inc.)
2. https://www.wwf.de (World Wide Fund For Nature, Welt-Naturstiftung)
3. https://www.greenland-travel.de (Reisebüro)
4. https://www.tierchenwelt.de (Silke Menne)
5. https://tiergarten.nuernberg.de
6. https://refubium.fu-berlin.de (Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin)
7. https://www.hurtigruten.de (Reiseveranstalter)
8. https://www.peta.de (Tierrechtsorganisation)
9. https://www.mydailyselfmotivation.com
12. Copyright Bild
Norbert Rosing / https://www.rosing.de
Hier geht es zum Bildinterview.
13. Autorinfo
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