Einleitung Ein Bild das verzaubert. Der Jungfuchs mit diesem Blick. Ein Blick zum Verlieben. Ein wahrlich toller Tiermoment auf den Chip gebannt von Sebastian Grell. Alle Details zum Bild in diesem Interview. Viel Spaß beim Lesen.Link zu meinen Kursangeboten.


Kurzbeschreibung wer du bist?

Mein Name ist Sebastian Grell, geb. 1974 – und ich komme aus Schleswig-Holstein. In der Schule hatte ich in einer Foto-AG die erste Kamera in der Hand und viel Freude an der Fotografie. Dann habe ich 2 Jahrzehnte gar nicht fotografiert und 2013 ging es dann mit einer Nikon D3100 wieder los. Durch viele Gassi Gänge mit dem Hund kam ich auf die Idee mir eine Kamera zu besorgen und in der Gegend rum zu knipsen. Aus den Schnappschüssen wurde dann ein richtiges Hobby und ich lernte mit der Zeit immer mehr dazu. Die Fotografie, grad die Wildlife Fotografie, ist für mich ein super Ausgleich zum anstrengenden Beruf.

 

Welches Tier foto-/videografierst du am Liebsten und war dein Tiermoment des Lebens? 

Eigentlich habe ich keine richtigen Favoriten. Ich fotografiere gerne verschiedene Wildtiere. Allerdings mit dem Hauptfokus auf Säugetiere und Vögel. Wenn ich mir was aussuchen muss, dann währen es wahrscheinlich Füchse und Rehwild. Tolle Momente in der Tierfotografie hatte ich viele. Beobachtungen bei der Brunft, das Füttern oder Säugen von Jungtieren usw.

Es gab jedoch eine Begegnung, die ganz unverhofft kam und über die ich mich sehr gefreut habe. Hier im Gebiet treibt sich seit ca. 1 Jahr eine sehr helle Morphe eines Mäusebussards herum. Über mehrere Monate habe ich versucht von dem Bussard ein anständiges Foto zu bekommen. Ohne Erfolg. Eines Sommermorgens lag ich im Tarnzelt an einem Seeufer um Limikolen um Reiher zu fotografieren. Plötzlich landete der Bussard wenige Meter vor mir und ich konnte 4-5 Fotos machen bevor er wieder abflog. Bei der Begegnung stimmte wirklich alles, Licht, Hintergrund, Perspektive und natürlich das Motiv. Man muss halt auch mal Glück haben. Aber… das Glück ist auch mit den Tüchtigen habe ich festgestellt. Wer sich nicht aus dem Bett quält fotografiert leider auch nichts.

 

Mit welcher Fotoausrüstung (Kamera und Objektiv) und Bildeinstellung (Belichtungszeit, Blende, ISO, KB Brennweite) entstand dein Bild/Video? 

Das Fuchsbild entstand mit der Nikon D500 , einer Nikkor 500mm F4 Festbrennweite, hier mit Blende 4.5, 1/800s , ISO 640. Genutzt habe ich zudem ein Rollei Rock Solid Alpha XL Stativ sowie den Gitzo GHFG 1 Fluid Gimbal Head.

 

In welcher Position warst du beim Fotografieren – sitzend, liegend, stehend,…?

In der Hocke. Ich habe mich in eine Treckerspur des Haferfeldes gesetzt bzw. gehockt. 

 

Zu welcher Uhrzeit und Datum entstand dein Bild? 

Es war kurz nach Sonnenaufgang und ca. 10 Minuten vor einem mega Regenschauer mit Sturm. Auch wenn ich gern bei schwierigen Wetterbedingungen fotografiere musste ich kurz nach dem Bild fluchtartig das Weite suchen.

 

Wo entstand dein Bild?

In Schleswig-Holstein. Der Fuchsbau liegt in einem Knick/Wallhecke. Zu der Zeit war hinter dem Knick ein Rapsfeld und ich saß vor dem Bau in einer Treckerspur eines Haferfeldes.

 

Welches Tier und welche Tätigkeit des Tieres ist zu sehen?

Es zeigt einen von mindestens zwei jungen Rotfüchsen die immer mal wieder aus dem Bau kamen um die Umgebung zu erkunden. Hier schaut er neugierig in Richtung der Kamerageräusche.

 

Woher wusstest du das dieses Tier sich an diesem Ort aufhält?

Dadurch, dass ein Großteil unserer Natur in Jagdreviere aufgeteilt ist habe ich in den jeweiligen Revieren oft Kontakt zu den Jägern und Förstern in den entsprechenden Gebieten. Diese geben ab und an auch mal Tipps, wo es sich für mich lohnen könnte anzusitzen. So war es zumindest in diesem Fall. Über die Info habe ich mich auch riesig gefreut, da viele Bauten hier mitten im Unterholz liegen und fotografisch somit nicht sonderlich interessant oder zumindest nicht einfach sind. Durch die freie Fläche vor und hinter diesem Bau konnte ich mich, was Licht und Windrichtung angeht, gut ansetzen. Für den Tipp war ich also sehr dankbar. Ansonsten hilft nur ausgiebiges Suchen und der Einsatz von Wildtierkameras an potentiell interessanten Bauten und das Lesen von Fährten, die Rückschlüsse auf die Bewohner und deren Aktivitäten geben.

 

Wie war der Moment vorbereitet oder passierte es spontan?

 

Ich kannte ja nun die Position des Baues und habe mich kurz vor Sonnenaufgang zum Bau begeben. Der Rest bestand aus warten und hoffen. 

 

Was fasziniert dich besonders am Tier?

Ich mag die Neugierde der Jungfüchse sowie deren Spieltrieb. Spielerisch lernen sie den Umgang mit Beute und Trainieren ihre Fähigkeiten. Dabei zuschauen zu dürfen ist schon sehr interessant. Zudem sind sie echt niedlich.

 

Was ist der wichtigste Tipp den perfekten Tiermoment zu erleben?

Eigentlich sind es drei Tipps. 1) …bringe Geduld mit und 2) …versuche am besten überhaupt nicht vom Tier wahrgenommen zu werden. Zumindest nicht als Bedrohung. Wenn sich die Tiere unbeobachtet fühlen, dann ist ihr Verhalten in der Regel natürlich und entspannt. Auch wenn der Fuchs hier fotogen in die Kamera schaut, gefallen mir andere Bilder der Füchse zum Teil besser. So habe ich auch einige wo sie ausgelassen mit Federn oder einem Hasenkopf spielen. 3) Lass das Handy aus der Hand. Eine kurze Ablenkung reicht oft schon aus, um den Moment zu verpassen.

 

Durch wen wurdest du für die Tierfotografie inspiriert?

Ich bin eigentlich so reingerutscht. Auf einer Naturfoto Webseite (kleine Community, die Website gibt es nicht mehr) lernte ich „virtuell“ einige andere Fotografen kennen. Alexander Ahrenhold war da schon so etwas wie ein Vorbild für mich und hat mir einige Male Tipps gegeben.

 

Wenn wir in die Zukunft schauen wie siehst du den Zustand deines abgelichteten Tieres in 30 Jahren bei uns in Deutschland?

Der abgebildete Fuchs wird in 30 Jahren sicherlich tot sein. Generell denke ich, dass die Fuchspopulation einigermaßen stabil bleiben wird. Allerdings wird der Jagddruck auf Füchse sicherlich steigen. Die Hege von Niederwild rückt zunehmend in den Fokus und so werden Raubsäuger wie z.B. der Fuchs sicherlich noch mehr bejagt werden als ohnehin schon. Der Fuchs bekommt sicherlich auch noch mehr Konkurrenz von Marderhunden und Waschbären. Beides Neozoen. Zudem wird er als Kulturfolger sicherlich auch zunehmend in Städten zu finden sein. 

 

Was ist dein nächster Wunschtiermoment?

Ich möchte unbedingt mal nach Helgoland und Skandinavien. Robben und Elche stehen unter anderem auf meiner Wunschliste. Aus verschiedenen Gründen hat das bislang noch nicht geklappt. Aber ich arbeite daran.

 

Danke an Sebastian Grell für diesen Tiermoment, mehr von Sebastian Grell unter www.techspeak.de. Er veröffentlicht regelmäßig einige Bilder seiner naturfotografischen Aktivitäten. Zum Teil mit Entstehungsgeschichten dazu. Einen immer größer werdenden Teil nehmen auch Tipps und Tricks zur Naturfotografie ein. So schreibe er auch viel über Tarnung und Equipment. Zudem gibt es einige Videos dazu. Schaut vorbei eine tolle Webseite mit zahlreichen Informationen zu unserem Hobby.

 

Teile auch dein Tiermoment und kontaktiere mich – alle Details unter http://tiermoment.de/bewerbe-dich/.