Hier folgt der Steckbrief zum Haussperling – auch Spatz genannt. Erfahre viele spannende Infos zum Kulturfolger des Menschen. Seit über 10.000 Jahren hat er sich dem Menschen angeschlossen. 

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0. Überblick

1.Einordnung 2.Zahlen 3.Aussehen 4.Verbreitung 5.Ernährung 6.Feinde 7.Fortpflanzung 8.Verhalten 9.Sinne 10.Besonderheiten 11.Steckbriefquellen 12.Copyright Bild


1. Einordnung

Klasse: Vögel

Ordnung: Sperlingsvögel

Familie: Sperlinge

Gattung: Passer

Art: Haussperling

Verwandtschaft: Nah verwandt mit dem Feldsperling


2. Zahlen

Länge: 14 – 16 cm

Spannweite: 23 cm

Gewicht: 30 g

Unterschied Weibchen Männchen: Weibchen und Männchen sind etwa gleichgroß. 

Nestgröße: Etwa 15 – 20 cm Durchmesser bei freistehenden Nestern.

Eigröße: 22 x 15 mm

Eigewicht: 3 g

Sterblichkeit Jungtiere: Nach einem Jahr leben auf dem Land noch bis zu 20% und in der Stadt bis zu 40%. 

Geschwindigkeit: 60 km/h

Zugstrecke: Bis 2000 km (in Deutschland Standvogel).

Lebenserwartung: Etwa 2 Jahre im Durchschnitt

Bestand Deutschland: Etwa 5.000.000 Brutpaare

Bestandstrend Deutschland: Leicht abnehmend mit -19 %.

Bestand Europa: Etwa 50.000.000 Brutpaare

Bestand Österreich: Etwa 500.000 Brutpaare

Bestand Schweiz:  Etwa 450.000 Brutpaare

Bestand Weltweit: Etwa 1,6 Milliarden Tiere


3. Aussehen

Allgemein: Kräftig und etwas gedrungen. Großer Kopf. Konischer kräftiger Schnabel.

Geschlechterunterschied:  Deutlich durch ihre Färbung. Männchen sind auffälliger und kontrastreicher als Weibchen.

Männchen: Männchen haben schwarze Kehle und schwarzen Brustlatz (nur im Herbst verdeckt von helleren Federn nach der Mauser),  Rücken dunkelbraun. 

Weibchen: Weibchen haben hellen Überaugstreif vor allem hiner Auge sichtbar, und Rücken ist mattbraun. 

Jungvögel: Jungvögel ähneln dem Weibchen und sind nur etwas heller, und ganz früh haben sie gelben Schnabelwulst. 

 

4. Verbreitung 

Verbreitung: In großen Teilen von Europa, Asien und Nordafrika. Eingeführt nach Amerika, Südafrika, Australien und Neuseeland. Nördliche Grenze zwischen 60. und 70. Breitengrad. Brutvorkommen von -86 m bis +4.500 m.

Lebensraum: Kulturfolger, da wo Menschen sind. Dörfer mit Landwirtschaft, Vorstadt, Stadtzentren mit Parks, Gärten, Vieh- oder Geflügelfarmen und Einkaufszentren.

Zugvogel: Nein, in Deutschland und auch im Großteil seines Verbreitungsgebietes ist er zu meist Standvogel. In Einzelfällen ist er Kurzstreckenzieher.

Beobachtung in Deutschland: Ganzjährig

Gefährdung in Deutschland: Auf der Vorwarnliste, da die Brutpaare in den letzten Jahrzehnten stetig abnehmen. Gab es Ende der 90er Jahre noch etwa 7.000.000 Brutpaare, waren es 2019 gerade mal noch etwa 5.000.000 Brutpaare.


5. Ernährung 

Nahrung: 

Sämereien vor allem von Getreidearten wie Weizen, Hafer und Gerste und Sämereien von Gräsern und Kräutern. Im Frühjahr und Sommer auch tierische Nahrung, Insekten und Wirbellose. Zum Allesfresser wird der Spatz an Imbissständen und Freiluftlokalen.

Jungvögel werden zu Beginn mit Raupen und zerkleinerten Insekten versorgt, später dann auch mit Sämereien.

Typ: Pflanzenfresser und Tierfresser / in Städten Allesfresser

Ort: In Getreidefeldern oder gelegentlich als Luftjäger von einer Sitzwarte aus. Die Nahrungsaufnahme erfolgt in Trupps. Wenn ein Haussperling Nahrungsquelle entdeckt lockt er durch Rufe die anderen an.

Nahrungsmenge: pro Tag mindestens 10 g


6. Feinde 

Sperber, Eulen, Falken, Marder und Katzen.


7. Fortpflanzung

Geschlechtsreife: Am Ende des ersten Lebensjahres

Partnersuche: Lebenslange Dauerehe. Vereinzelt auch Polygynie (ein Männchen hat mehrere Weibchen).

Paarungszeit: Februar, März

Paarungsritual: Das Männchen wirbt mit aufgeplustertem Gefieder. Präsentiert das Nest und beginnt zu singen.

Paarungsakt: Das Männchen steigt auf das sich duckende Weibchen. Teilweise bis zu 20 mal in der Stunde.

Brutzeit: 10 – 15 Tage im April bis August, bei Brutunterbrechungen kann sich die Brutzeit auf 22 Tage ausdehnen, bei warmen Außentemperaturen ist die Brutzeit kürzer.

Geburtstermin: Ende April bis Ende August

Nestlingsdauer: 11 – 23 Tage im Mai bis September – Regelzeit ist 14 – 16 Tage, die Jungen werden gehudert. Nach dem 4. Tag sind die Augen geöffnet. Am Ende der Nestlingszeit sind die Jungen flugfähig.

Bruten:  2-3 im Jahr sind die Regel (aus 33 % der Eier werden die Vögel flügge), selten auch 4-5 (aus  20 % der Eier werden die Vögel flügge). Beide Partner brüten.

Nest: Nischen-, Höhlen- oder Freibrüter, Brüten in Gemeinschaft, selten auch allein. Nestabstand mindestens 50 cm. Orte sind Hohlräume in Gebäuden, gerne im Dachbereich, Nistkästen, Nester von Schwalben und Spechten, Freinester in Bäumen und Gebüschen. Nesthöhe bei Freibrüter etwa 3 – 8 m. Unabhängig vom Ort handelt es sich um ein Kugelnest mit seitlichem Eingang. Nestbau ab Mitte März. 

Gelegegröße: 4 – 6 Eier, Gestalt der Eier sehr unterschiedlich weißgrünliche Grundfarbe mit grauen oder braunen Flecken. Die zuletzt gelegten Eier sind größer und schwerer, daher sind die zuletzt geschlüpften Jungvögel bevorteilt.

Jungtiermuttertrennung: Selbstständig bereits 7 – 14 Tage nachdem sie flügge sind. Ende Mai bis Ende September.


8. Verhalten

Verhalten: Am Boden beidbeinig hüpfend. Badet gerne im Wasser und Staub. Nur sehr dicht um das Nest wird das Revier verteidigt. Nach erster Brutansiedlung sehr ortstreu.

Sozialstruktur: Das gesamte Jahr über in Gruppen. Geselliger und sozialer Vogel. Im Herbst größere Schwarmbildung.

Aktivzeit: Tagaktiv, Beginn etwa 18 min vor Sonnenaufgang und Ende Aktivität vor Sonnenuntergang.

Schlaf: In dichter Vegetation (Bäume, Sträucher, Gebüsche, Hecken, usw.) oder in Hohlräumen von Gebäuden.

Flug: Schnell, geradlinig und tief. Distanzflug mit leichter Wellenform. Auch kurzzeitiges in der Luft stehen ist für Futteraufnahme möglich.

Jagdreviergröße: Sehr klein, in Städten teilweise nur 50 m.


9. Sinne

Sehen: Gut

Hören: Gut

Riechen: Gut

Schmecken: Gut

Tasten: Gut

Sprache: Vögel kommunizieren nicht nur über Laute/Gesang, sondern auch über das Gefieder, durch Mimik und Gestik


10. Besonderheiten

1. Bekanntester Singvogel und sehr weit verbreitet.

2. Kulturfolger seit über 10.000 Jahren. Mit Anfänge des Ackerbaus hat sich der Haussperling dem Menschen angeschlossen. 

3. Das Wort Dreckspatz, kommt daher das der Spatz gerne im Staub badet.

4. Spatzl ist ein Kosename für den Geliebten.


11. Steckbriefquellen

1. https://de.wikipedia.org

2. https://www.nabu.de

3. https://www.avi-fauna.info

4. https://www.brodowski-fotografie.de

5. https://schaedlingskunde.de

6. https://www.nwzonline.de


12. Copyright Bild

Achim Beyer / https://www.facebook.com/groups/137370944570936

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