Einleitung – ein tolles Portrait von einem Berggorilla beim Fressen. Alle Infos zu diesem Bild im Interview mit Ute Huber. Link zu meinen Kursangeboten.

00. Ein paar Fakten zum Tier?
Berggorilla sind aus der Familie der Menschenaffen. Berggorillas ernähren sich von allen Gorillas am meisten von Blättern und sind vor Allem am Boden lebend.
Berggorillas gibt es nur in zwei Gebiete im östlichen Afrika, zum einen die Virunga-Vulkane (Grenzgebiet Kongo, Ruanda und Uganda) und zum anderen der Bwindi-Wald (Süd-West Uganda).
Der Lebensraum sind Gebirgswälder zwischen 2000 m und 4000 m Höhe. Berggorillas leben in Gruppen von ungefähr 10 Tieren. 1 Männchen, einige Weibchen und der Nachwuchs. Gibt auch größere Gruppen, in denen dann mehrere Männchen sind wovon eins die dominante Rolle übernimmt.
Aufrecht sind sie bis zu 1,75 Meter und bis zu 200 kg schwer. Der Bestand beträgt etwa 1000 Tiere. Tagaktiv. Pflanzenfresser, Hauptnahrung sind Blätter und Früchte. Fortpflanzung kann beliebig im Jahr erfolgen, meist nur 1 Jungtier, Tragzeit ist ähnlich zum Menschen bei 9 Monaten. Alter bis zu 50 Jahre alt. Sie verständigen sich über eine Anzahl von Lauten. Sie nutzen Werkzeuge.
Berggorillas sind bedroht, denn die Menschen in Ostafrika sind sehr arm und um Geld zu verdienen roden sie die Bergwälder, teils herrschen Bürgerkriege und es gibt Wilderer deren Fallen teils Junggorillas zum Opfer fallen.
01. Kurzbeschreibung wer du bist?
Mein Name ist Ute Huber und meine Leidenschaft ist die Tierfotografie. Vor vielen Jahren habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht. Ich fotografiere beruflich vorwiegend Haustiere, bin jedoch auch sehr oft mit der Kamera in der Natur unterwegs. Besonders schön und spannend ist es auf Reisen zu gehen und auf verschiedenen Kontinenten Wildlife erleben und fotografieren zu können.
In Afrika sind wir mit Allrad und Dachzelt unterwegs und erleben so die Natur hautnah. Es ist ein ganz besonderes Erlebnis, wenn man nachts im Dachzelt liegt und Löwengebrüll hört. Bei Dämmerung packt man schnell zusammen und geht auf Spuren- und Motivsuche …
02. Welches Tier fotografierst du am Liebsten und war dein Tiermoment des Lebens?
Da kann ich mich wirklich nicht entscheiden. Ein spielender Polarfuchs direkt neben dem Auto, eine Python die eine kleine Gazelle in Uganda erlegt hat, Auge in Auge mit einem Tiger in Indien, Schnorcheln mit Merresschildkröten auf Galapagos, ein Otter der einen Katzenhai gefangen hat im Tsitsikamma Nationalpark in Südafrika, kämpfende Hippos, eine Wolfsbegegnung im Denali N.P. …. Der am schwersten erkämpfte Tiermoment war jedoch das Gorilla-Trekking in den Regenwäldern von Uganda.
03. Mit welcher Fotoausrüstung (Kamera und Objektiv) und Bildeinstellung (Belichtungszeit, Blende, ISO, Brennweite) entstand dein Bild?
Mit einer Canon 1DX und dem Canon EF 70-200 mm f/2.8L IS II USM. Mein 400er hatte ich auch im Gepäck, jedoch war es im dichten Regenwald nicht lichtstark genug.
Bildeinstellung: ISO 8000, F8, 190 mm, 1/1600,
04. Was für eine Autofokuseinstellung hast du benutzt?
Einzelfeldautofokus
05. Warst du im Serien- oder Einzelbildmodus?
Serienbildmodus
06. In welcher Position warst du beim Fotografieren – sitzend, liegend, stehend,…? Warst du getarnt?
Stehend – die Tarnung war der dichte Regenwald
07. Zu welcher Uhrzeit und Datum entstand dein Bild?
13:32 Uhr, 22.02.2019
08. Wo entstand dein Bild?
Im Bwindi National Forest Uganda
09. Welches Tier und welche Tätigkeit des Tieres ist zu sehen?
Ein Berggorilla, Silberrücken und Chef der Gorilla-Familie – beim Futtern der saftigen Schlingpflanzen
10. Woher wusstest du das dieses Tier sich an diesem Ort aufhält?
Wenn man im Regenwald unterwegs ist, weiß man nur um das Vorkommen der Gorillas aber natürlich nicht den genauen Ort des Aufenthaltes. Somit wusste man nicht, wo sich die Tiere aufhalten.
11. Wie war der Moment vorbereitet oder passierte es spontan? Wolltest du genau dieses Tier fotografieren?
Soweit man solche Momente vorbereiten kann 😉 Wir waren mit Nature-Guides unterwegs, die Spuren gelesen haben. Jedoch waren wir über 4 Stunden zu Fuß unterwegs, bis wir die Gruppe aufgespürt hatten. Es regnete die ganze Zeit, der Weg musste größtenteils mit Macheten freigeschlagen werden, es regnete, war schlammig und rutschig und wir hatten Handschuhe an, die uns vor dornigem Gestrüpp geschützt haben. Es war eine echte Herausforderung, in diesem Umfeld zu fotografieren. Regentropfen auf der Linse, alles war feucht und beschlug durch die hohe Luftfeuchtigkeit. Es war extrem unwegsames Gelände und wir wussten oft nicht, wie nah die Tiere tatsächlich waren. So kam es auch zu einem Scheinangriff des Silberrücken, als wir uns den Weg bahnten. Wir hörten das laute Trommeln auf seine Brust und er rannte aus dem dichten Buschwerk direkt auf uns zu, wir spürten den Boden beben – ein unglaublicher Moment !! Als wir zurück wichen drehte er ab. Wir konnten die Gorilla-Familie zwei Stunden begleiten, dann begann die mehrstündige Wanderung zurück ins Dorf. Wir waren insgesamt über 10 Stunden zu Fuß unterwegs durch den bergigen Regenwald und hatten zusätzlich 3 Stunden Fahrtzeit auf holprigen Wegen. Ein mega anstrengender aber ein unvergesslicher Tag !!
12. Was fasziniert dich besonders am Tier?
Die Ähnlichkeit mit uns Menschen – die Mimik, Neugier, Familienbande – kurz der Charakter des Tieres ….
13. Was ist der wichtigste Tipp den perfekten Tiermoment zu erleben?
Geduld und Respekt
14. Durch wen wurdest du für die Tierfotografie inspiriert und wer ist dein Vorbild?
Mein Vater
15. Verdienst du als Tierfotograf Geld oder ist es Hobby?
Es ist mein Beruf und Berufung
16. Erfinde selbst eine Frage zu deinem Bild die du gerne beantworten möchtest.
Warum sind die Menschen so unterschiedlich zu den Berggorillas obwohl über 99% des Erbgutes identisch mit uns Menschen sind?
Ich glaube Tiere habe einfach eine andere Intelligenz ……
17. Was ist dein nächster Wunschtiermoment?
Ich würde sehr gerne noch an den Südpol und an den Nordpol reisen
18. Werbung in eigener Sache – Referenz und Werbung für dich selbst angeben, z.B. Webseitenadresse, …?
www.tierportraits-ute-huber.com
19. Wie kann man den bedrohten Berggorillas helfen?
Über z.B. Berggorilla & Regenwald Direkthilfe e.V.